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Architektur prägt die Gesellschaft, in der sie entsteht, beschäftigte sich bisher jedoch nur am Rande mit globalen Konflikten wie Migrationsbewegungen oder Slumbildung. Das ändert sich: Zunehmend planen Architekten Projekte, die ökologisch und sozial dauerhaft positiv wirken; für Menschen, die nicht selbst Auftraggeber sein können. |
Eine Auswahl zeigt das Deutsche Architekturmuseum Frankfurt in der Ausstellung „Think Global, Build Social!“. Die von Andres Lepik kuratierte Ausstellung eröffnete mit einem Symposium im Rahmen der Veranstaltungsreihe ARCH+ features.
> zur Video-Dokumentation |
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Hubert Klumpner von Urban-Think Tank aus Zürich spricht über die Bedeutung von Top-Down und Bottom-Up-Strategien. Urban-Think Tank beschäftigen sich unter anderem mit den Entwicklungsprozessen im Torre David in Caracas; einem leerstehenden Hochhaus, das nach und nach von der Bevölkerung vereinnahmt wurde. Derzeit planen Urban-Think Tank ein Community Center in den Favelas von São Paulo. |
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Nicht nur etablierte Architekten befassen sich mit sozialem Bauen, sondern auch der Nachwuchs. In den „Design Build-Initiativen“ der RWTH Aachen, der „Orange Farm e.V.“ und der „Baupiloten“ planen und bauen junge Architekten und Ingenieure Schulen in Südafrika oder Berlin. Susanne Hofmann von den „Baupiloten“ (im Bild) versteht Architektur als sozialen Katalysator, der sich eingehend mit Prozessen und Abläufen befassen sollte: „You do a lot of research and then you do a project – that’s not what we need“.
Ähnlich sieht es Markus Dobmaier von Orange Farm, der mit Studenten der TU München Bildungseinrichtungen in südafrikanischen Townships baut: „Es geht nicht darum, eigene Vorstellungen von Architektur irgendwo auf der Welt umzusetzen, sondern um die Übernahme von Verantwortung“. Identitätsstiftend ist für Dobmaier insbesondere die Schwelle, „the transition between outside and inside. The entrance gives identity“. |
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„Every discurs starts with an exhibition“, so Kurator Andres Lepik. Bereits zur Architekturbiennale 2000 habe Massimiliano Fuksas „less aesthetics, more ethics“ gefordert. Dem folgte Lepik 2010 mit der Ausstellung „Small Scale, Big Change“ für das New Yorker Museum of Modern Art. Mit „Think Global, Build Social“ transformierte Lepik diese Ausstellung nun für Europa.
Anh-Linh Ngo von ARCH+ sieht im Erkenntnisprozess Parallelen mit dem Themenspektrum der ARCH+ über die Jahrzehnte: „First it’s about decisions, then about social movements.“ Nur wer weiß, wie Entscheidungsprozesse funktionieren, könne Dinge verändern.
Bild: Andres Lepik diskutiert mit Andres Bäppler, Anna Heringer, Peter Rich und Emilio Caravatti. |
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Mit der Ausstellung „Think Global, Build Social! – Bauen für eine bessere Welt“ zeigt das DAM bis 1. September 2013 etwa 20 unterschiedliche Positionen und Konzepte, die ein neues Verständnis der gesellschaftlichen Rolle von Architektur vermitteln.
> Zum Filmbeitrag des DAM
Alle Fotos: David von Becker |
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