Horst und Gabriele Siedle spenden besonderes Geschirr
Furtwangen, 20. November 2018
Tassen und Teller erzählen regionale Geschichte

Das Unternehmerpaar Horst und Gabriele Siedle hat dem Geschichts- und Heimatverein Furtwangen e. V. eine besondere Sachspende übergeben: ein 79-teiliges Service, auf dem ebenso viele Häuser und Höfe aus Furtwangen und Umgebung abgebildet sind. Vor rund 50 Jahren hatte die Lehrerin Jenny Guttenberg jede Tasse und jeden Teller in aufwändiger Handarbeit gestaltet.


„Das Geschirr hat mein Mann direkt von Jenny Guttenberg erworben“, erzählt Gabriele Siedle. „Jedes Stück ist ein Unikat. Wissend um seine Besonderheit, haben wir es nie benutzt, sondern sorgfältig eingepackt und aufbewahrt. Das Service ist vollständig und neuwertig.“

Den Impuls für die Sachspende gab eine Veröffentlichung des Geschichts- und Heimatvereins im vergangenen Jahr: ein Mal- und Bilderbuch mit Motiven von Jenny Guttenberg. „Als ich darüber gelesen habe, dachte ich sofort an das Geschirr“, meint Gabriele Siedle. „Ich habe meinem Mann vorgeschlagen, es dem Geschichts- und Heimatverein zu schenken. Mit der Sachspende wollen wir unsere Verbundenheit mit dem Verein ausdrücken, der Großartiges leistet. Mein Mann ist seit dem Gründungsjahr treues Mitglied.“

Historische Häuser und Höfe
Gerhard Buchmann, Vorsitzender des Geschichts- und Heimatvereins Furtwangen, ist über die Spende hocherfreut: „Ein Jenny-Guttenberg-Service mit komplettem Ess- und Kaffeegeschirr ist etwas Besonderes. Die Spende bereichert unsere Vereinssammlung. Momentan inventarisieren wir die Teile; in Zukunft wollen wir möglichst viele davon in unserem Museum ‚Gasthaus Arche‘ präsentieren. Die Tassen und Teller erzählen regionale Geschichte, manche Ansichten sind bereits historisch. Auffällig ist, dass Jenny Guttenberg bei diesem Service viele Motive aus Neukirch berücksichtigt hat. Dort liegen auch die Ursprünge von Siedle. Einige Teile zeigen wir deshalb bereits in der aktuellen Ausstellung über die Firma Siedle. Und in unserer geplanten Sommerausstellung 2019 über Schwarzwälder Kunsthandwerk werden wir noch mehr präsentieren können.“

Wissen: Jenny Guttenberg, geb. Jäger (1907–1992)
Die gebürtige Frankfurterin studierte Kunst und Sport. Beim Skilaufen lernte sie ihren Mann kennen, den Arzt Dr. Fritz Guttenberg. Die beiden heirateten 1934 und zogen drei Jahre später nach Furtwangen, wo Fritz eine Landarztstelle übernahm. Jenny kümmerte sich derweil um die Erziehung der Kinder, für die sie Zeichnungen anfertigte. Ihre künstlerische Neigung verwirklichte sie auch in der Gestaltung von Geschirr, das sie mit Gebäude- und Landschaftsmotiven aus Furtwangen und Umgebung verzierte. Die Rohlinge bezog Jenny Guttenberg aus der Majolika-Fabrik in Zell am Harmersbach; nach der Bemalung ließ sie die Teile in der Schweiz brennen.

Bildunterschrift:
Vor den strengen Blicken der Siedle-Ahnen übergab Unternehmerin Gabriele Siedle das „Jenny-Guttenberg-Service“ an Gerhard Buchmann, den Vorsitzenden des Geschichts- und Heimatvereins Furtwangen e. V.
 Pressebilder zum Download
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